Wirkungsweise - Tai Chi und Qigong Regensburg - Barbing

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Wirkungsweise

Qigong
Therapeutische Wirkungsweise des Qigong
(Auszug Medizinisches Qigong, Verlag für Ganzheitliche Medizin, Dr. Erich Wühr GmbH)

Qigong lebt von der Eigeninitiative der Patienten. Verborgene Potentiale werden mobilisiert, indem der Praktizierende mit Hilfe der Übungen lernt, seinen Geist zu beruhigen, seine Atmung bewusst zu regulieren und seine Körperpositionen zu korrigieren. Dadurch verbessern sich die physiologischen Funktionen des Körpers, die körperliche Konstitution wird gestärkt und die Abwehrkraft gesteigert. Dies ist der Grund, warum Qigong zur Gesunderhaltung und therapeutischen Zwecken so erfolgreich eingesetzt werden kann.

1. Auswirkungen auf das Nervensystem
Seit den 50er Jahren sind zahlreiche Untersuchungen mittels moderner Forschungsmethoden (einschließlich Elektro-Enzephalographie, integraler Analyse und Frequenz-Spektrum Technik) durchgeführt worden, um Aufschluss über die Wirkungsweisen des Qigong zu erhalten.
Die Untersuchungsergebnisse können bestätigen, dass es während der Ausübung von Qigong zu einer Frequenzsenkung der Gehirnwellen kommt, wobei sich die Amplitude erhöht und der Rhythmus gleichmäßiger wird. Diese Mechanismen üben eine Art aktiv-hemmender Wirkung auf die Hirnrinde aus, deren Funktionen in diesem Zustand gezielter reguliert werden können. Aus diesem Grunde ist der Ausübende nach dem Qigong in der Lage, sich mit größerer Tatkraft und mit geistigem Elan seinen täglichen Aufgaben zu widmen.
Die Qigong-Übungen können auch blutdrucksenkend wirken. Der oben beschriebene Hemmzustand der Hirnrinde während der Übungen führt u. a. zu einer Verlängerung vestibulärer und muskulärer Reizleitungszeiten und stellt vor allem ein Gleichgewicht zwischen sympathischem und parasympathischem Nervensystem her. Elektroenzephalographische und biochemische Studien haben ergeben, dass sich die Aktivitäten der Hirnrinde durch Qigong beeinflussen lassen; Qigong hat Einfluss auf die Dopamin-Aktivität, die Sekretion von Kortikoiden verringert sich, und die Konzentrationen von zyklischem Adenosin-Monophosphat (cAMP) und Polysacchariden werden erhöht. Auf diese Weise steigern die Übungen die Leistungsfähigkeit des Hirns und wirken seinem Alterungsprozess entgegen.
Der Hemmzustand der Hirnrinde, der durch Qigong erzeugt wird, führt ferner zu einer reduzierten Erregbarkeit des sympathischen Nervensystems und zu gesteigerter Erregbarkeit des parasympathischen Nervensystems. Dadurch sinken Herzfrequenz und Blutdruck, die Sauerstoffsättigung des Blutes nimmt zu, und der katabole Stoffwechsel wird reduziert. Es kommt so zu einer verbesserten Qi- und Blutzirkulation, die den Körper gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt und zur Regulierung der gesamten funktionellen Körpermechanismen beiträgt.
2. Auswirkungen auf den Respirationstrakt
Die normale Atemfrequenz liegt bei 16 bis 18 Atemzügen pro Minute; während der Ausübung von Qigong kann die Anzahl der Atemzüge maximal bis auf 2-3 pro Minute reduziert werden. Der anaerobe Stoffwechsel wird dabei erhöht, wodurch Stoffwechselrate und Energieverbrauch sich deutlich verringern. Die Ausdehnungskapazität des Zwerchfells steigert sich um das zwei- bis vierfache und ermöglicht so ein weitaus höheres Atemzugvolumen. In den Alveolen der Lungen erhöht sich der Partialdruck des Kohlendioxids und der Sauerstoffpartialdruck verringert sich, was in Fällen von Asthma bronchiale und Lungenemphysem zur Linderung der Beschwerden führen kann. Tiefes Einatmen kann Platycoria erzeugen und Borborygmus reduzieren (die Zeichen einer sympathikotonen Reaktionslage), während verstärktes Ausatmen das Bild einer parasympathikotonen Reaktionslage hervorruft. Demnach lässt sich das vegetative Nervensystem durch die bewusst geführte Atmung beim Qigong steuern. Hieraus wird auch deutlich, auf welche Weise Qigong das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang herzustellen vermag.
3. Auswirkungen auf den Verdauungstrakt
Die Konstitution des menschlichen Organismus und seine Fähigkeit, sich von Krankheit zu regenerieren, stehen in enger Beziehung zu den Funktionen des Verdauungstrakts. Durch die vergrößerte Ausdehnung des Zwerchfells während der Qigong-Praktiken kommt es zur Anregung der Magen-Darm-Peristaltik und gesteigerter Sekretion von Magensäften und Endopeptidase: beides trägt zur Förderung der Verdauung und Nährstoffresorption und damit zur verbesserten Nährstoffversorgung des gesamten Körpers bei. Die stimulierende Wirkung der Übungen auf den Parasympathikus erhöht den Speichelfluss. Die Stimulierung des Nervus vagus durch die geistige Konzentration auf Dantian führt zur verstärkten Sekretion von Gallenflüssigkeit mit gleichzeitig erhöhtem Bilirubinanteil; diese Vorgänge tragen zu einer verbesserten Verdauungs- und Resorptionstätigkeit bei.
4. Auswirkungen auf das Gefäßsystem
In einer experimentellen Studie wurde deutlich, dass die Resorptionsrate von isotopem Phosphor in den Kapillaren des Gefäßsystems nach der Ausübung von Qigong erhöht ist, was ein Hinweis darauf ist, dass Qigong-Praktiken zu einer erhöhten Permeabilität der peripheren Gefäße führen. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit der Tatsache, dass sich während der Übungen normalerweise ein Wärmegefühl in den vier Extremitäten einstellt, Arme und Beine leicht gerötet sind und die Handinnenflächen verstärkt Schweiß absondern. Außerdem lässt sich die Herzfrequenz durch Qigong senken, was auf Erkrankungen wie Vorhofflattern und Vorhof- oder Kammertachykardien einen günstigen Einfluss ausüben kann.
5. Auswirkungen auf das Immunsystem
Die Lymphozyten spielen eine führende Rolle in der spezifischen Körperabwehr. Ihre Umwandlungsrate wie auch die Funktionsfähigkeit der T-Lymphozyten können durch Qigong erhöht werden. Die Phagozytosefähigkeit der Leukozyten lässt sich um 40 steigern, ihr phagozytischer Index um ca. 90. Außerdem nimmt der Anteil des Immunglobulins IgA im Speichel (SIgA) zu. Das zur unspezifischen Abwehr zählende Lysozym erhöht sich um ein vielfaches.
Alle hier aufgeführten Untersuchungsergebnisse können bestätigen, dass sich Qigong auf wirkungsvolle Weise zu prophylaktischen und therapeutischen Zwecken einsetzen lässt.
Natürlich ist das noch nicht alles. Jeder Forscher kann nur das finden, was er auch Sucht. Wenn man sich intensiv mit Qigong befasst, erkennt man, dass die Wirkungsweise bei weitem nicht auf das oben Genannte reduziert ist.
Es ist viel komplexer. Es gilt, ein riesiges Mosaikbild zusammen zu setzen.
 
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